Praxishilfen Gewerbe und Industrie

Allgemeine Informationen:

War die Gemeinde Grafschaft bis vor wenigen Jahrzehnten stark landwirtschaftlich geprägt, so hat sich das Bild in den letzten Jahren zumindest teilweise geändert. Neben der nach wie vor durch die Landwirtschaft geprägten Landschaft hat die Anzahl und Größe der Gewerbebetriebe in den letzten Jahren deutlich zugenommen. Gut sichtbar ist diese Entwicklung an der zunehmenden Bebauung des 44ha großen Innovationspark Rheinland mit der Errichtung der neuen Haribo-Zentrale mit 36ha sowie dem 45 ha großen komplett bebauten Industriegebiet Gelsdorf.

Durch die großflächige Bodenversiegelung kommt es im Starkregenfall zu großen Oberflächenabflüssen. Diese Abflüsse werden bereits von mehreren teils gemeindeeigenen, teils privaten Rückhaltebecken dezentral aufgefangen. Dennoch gibt es noch zahlreiche weitere Möglichkeiten für Gewerbetreibende, den eigenen Betrieb und Unterlieger vor durch Starkregen ausgelösten Hochwasserereignissen zu schützen.

 

Praxishilfen Industrie und Gewerbe:

  • Einholen von Eigeninformation über die allgemeinen gesetzlichen Vorgaben laut WHG zum Hochwasserschutz sowie zahlreiche weitere gesetzliche Pflichten wie z.B. der Umgang mit wassergefährdenden Stoffen
  • Finanzielle Schadensvorsorge betreiben (z.B. durch Versicherungsschutz)
  • Erstellen eines eigenen Hochwassernotfallplanes, ggf. in Abstimmung mit der Kommune oder der Feuerwehr und Abhalten von Notfallübungen
  • Auf die regelmäßige Wartung von Schutzvorrichtungen achten
  • Anlagen und Anlagenteile vor einem Aufschwimmen schützen
  • Waren und sonstige Gegenstände in Regalen oberhalb der Fußbodenhöhe lagern
  • Rückstauklappen einbauen
  • Lichtschächte und Kellerfenster gegen eindringendes Oberflächenwasser schützen, z.B. durch druckdichte Fenster oder Ummauerung der Schächte
  • Gefahrstoffe wie z.B. Heizöltanks oder Pflanzenschutzmittel nicht in hochwassergefährdeten Bereichen lagern oder entsprechend sichern, auch vor eindringendem Wasser
  • Dachabläufe ausreichend dimensionieren, ggf. direkter Anschluss an ein Regenrückhaltebecken
  • Zur Reduzierung von Oberflächenwasser Parkplätze oder sonstige Flächen mit durchlässigen Materialien befestigen z.B. durch Schotterung der Wege oder Rasengittersteine bzw. Rasenfugenpflaster
  • Anlegen von Dachbegrünungen zur Regenwasserretention